Pferde und ihre feinen Antennen - wie deine innere Ruhe die Verbindung zum Pferd stärkt.

Es gibt Tage, an denen uns der Alltag sehr herausfordert – viel Stress, belastende Begegnungen oder einfach eine trübe Stimmung – und dennoch wartet unser Pferd, bereit für unsere volle Aufmerksamkeit und einen fairen Umgang. Und genau hier liegt die Herausforderung. 

Pferde sind hochsensible (Flucht-)Tiere, die Emotionen und Stimmung sofort wahrnehmen. Diese Sensibilität ist ein Überlebensmechanismus, den Pferde entwickelt haben, um in freier Wildbahn auf potenzielle Gefahren sofort reagieren zu können. Wenn wir gestresst oder gereizt sind, wirkt sich das unmittelbar auf unsere Kommunikation mit ihnen aus. In diesem Artikel möchte ich das Thema „Ruhe bewahren in der Arbeit mit dem Pferd“ genauer beleuchten, auf Umfrageergebnisse eingehen und euch Strategien für den Umgang mit euren Emotionen vorstellen. 

Inwieweit reagieren Pferde auf die Stimmungen von Menschen?

Pferde nehmen Körpersprache, Tonfall, Atmung und die allgemeine Energie eines Menschen sehr fein wahr. Wenn wir gestresst, ängstlich oder verärgert sind, verändert sich unsere Körpersprache: Wir spannen uns an, unsere Bewegungen werden unruhiger und ruckartiger, unsere Stimme verändert sich, wir verändern unsere Haltung und unsere Atmung kann flacher und schneller werden. Pferde reagieren auf diese Signale.

Das meinen auch meine Instagram-Follower (*), die ich über dieses Thema per Umfrage befragt habe.

62 % der Befragten gaben an, dass ihr Pferd deutlich auf ihre Stimmung reagiert. Das zeigt, dass die Mehrheit der Pferdehalter sehr bewusst wahrnimmt, wie ihre Emotionen das Verhalten ihrer Pferde beeinflussen. 

35 % der Befragten sagen, dass ihre Pferde manchmal auf ihre Stimmung reagieren. Diese Gruppe scheint situationsabhängig zu erleben, dass Pferde auf emotionale Zustände reagieren. Das könnte darauf hindeuten, dass diese Reaktionen entweder subtiler sind oder von bestimmten Situationen abhängig gemacht werden.

Nur 3 % der Befragten spüren überhaupt keine Reaktion ihrer Pferde auf ihre Stimmung. Dies könnte darauf hindeuten, dass einige Pferde weniger sensitiv auf äußere emotionale Einflüsse reagieren oder dass die Halter es einfach weniger wahrnehmen.

Die Auswertung der zweiten Umfrage - „wenn du gestresst bist, wirkt sich das auf das Verhalten deines Pferdes aus?“ - zeigt, inwieweit genau sich der Stress auf das Verhalten des Pferdes auswirkt.

61 % der Befragten sagen, dass ihr Pferd bei Stress „dicht macht" oder sich fest macht. Das bedeutet, dass ein Großteil der Pferdehalter feststellt, dass ihr Pferd auf Stress nicht durch Unruhe, sondern eher durch Zurückziehen und weniger Offenheit reagiert. Diese Reaktion zeigt, dass das Pferd durch die emotionale Lage seines Menschen blockiert wird und weniger ansprechbar oder kooperativ ist.

28 % der Befragten geben an, dass ihr Pferd nervös oder unruhig wird, wenn sie selbst gestresst sind. Das zeigt, dass viele Pferde sofort auf die Anspannung ihres Besitzers reagieren, indem sie selbst unruhiger oder schwieriger im Umgang werden. Pferde spiegeln in diesen Momenten die Unsicherheit oder den Stress, den sie von ihrem Besitzer wahrnehmen.

8 % der Befragten haben eine solche Reaktion "noch nicht beobachtet*". Diese Personen sind sich entweder nicht bewusst, wie ihr Pferd auf ihren Stress reagiert, oder ihre Pferde haben keine klaren Verhaltensänderungen gezeigt.

3 % der Befragten geben an, dass das Verhalten ihres Pferdes bei Stress immer gleich bleibt. Diese Pferde könnten einfach weniger empfindlich auf die emotionalen Zustände ihres Besitzers zu reagieren, was jedoch die Minderheit darstellt. Ein anderer Grund könnte sein, dass diese Pferde subtiler reagieren und diese kleinen Reaktionen vom Menschen nicht gesehen oder auch gedeutet werden können.

Dazu wollte ich noch ganz individuell wissen, wie sich das Stresslevel auf die Arbeit mit dem Pferd auswirkt. Da bekam ich z.B. folgende Antworten:

"Wenn ich mit schlechter Laune in den Stall komme und dann z.B. Freiarbeit mache, läuft er gerne einfach weg, um zu sagen: so nicht."

"Sobald ich gestresst bin o.Ä. reagiert sie kaum noch."

"In jedem Fall bricht die Verbindung. Das Pferd traut mir die Entscheidungsfindung nicht mehr zu."

"Ich bin viel unkonzentrierter und dadurch auch mein Pferd."

"Sie achtet nicht mehr auf mich, ist unkonzentriert und schreckhaft"

"Mein Pferd legt dann immer die Ohren an und versucht zu zwicken."

"Man wird schnell unfair und schätzt die Gesten des Pferdes nicht mehr bzw. man übersieht die kleinen (guten) Dinge."

"Man wird ungeduldiger und gestresster, was die Kommunikation erschwert."

 

Hauptthemen, die aus den Antworten hervorgehen:

- Viele der Teilnehmer berichten, dass ihre Pferde ihre emotionalen Zustände widerspiegeln. Wenn der Mensch unmotiviert oder frustriert ist, wird das Pferd ebenfalls unmotiviert oder verhält sich unruhig. Diese Art des Spiegelns verdeutlicht die enge emotionale Verbindung zwischen Pferd und Mensch.

- Ein anderer, häufig genannter Punkt ist, dass die Pferde „dichtmachen“ oder sich fest werden, wenn der Besitzer gestresst oder gereizt ist. Dies zeigt sich auch in Form von fehlender Reaktion auf Kommandos, die täglich abgefragt werden oder einer allgemeinen Zurückhaltung, mitzuarbeiten. Einige Pferde reagieren zudem mit ungeduldigem Verhalten oder werden schwieriger bis gefährlich im Umgang, bis sich der Besitzer wieder beruhigt.

- Einige Teilnehmer berichten, dass sie sich selbst unkonzentriert fühlen, was sich auf die Zusammenarbeit mit dem Pferd auswirkt. Dadurch geben sie ungenaue Signale oder Hilfen, was die Kommunikation mit dem Pferd erschwert. Diese Missverständnisse zwischen Pferd und Mensch verstärken den Stress und führen dazu, dass die Zusammenarbeit weniger effektiv wird.

- Ein weiteres wiederkehrendes Thema ist, dass Pferde bei gestressten Besitzern schreckhafter werden. Sie zeigen deutlich mehr Unsicherheit, was darauf hinweist, dass sie auf die angespannte Energie ihres Menschen stark reagieren.

- Es wird beschrieben, dass aus den falschen Signalen des Menschen und der daraus resultierenden Reaktion des Pferdes ein Teufelskreis entstehen kann. Der Mensch wird gestresster, was das Pferd unsicherer macht, und die Situation eskaliert weiter.

Wir sehen also, dass wir durch unsere Stimmung viel im Pferd auslösen: Von Unruhe, Aufregung und Verunsicherung, bis zu Stress, Gefahr und Aggression. Wir verändern nicht nur das Verhalten unseres Pferdes, sondern auch seine Biochemie.

Wie feinfühlig sind Pferde genau?

Pferde haben ein hochentwickeltes soziales Bewusstsein und eine erstaunliche emotionale Intelligenz. Hier sind einige Aspekte ihrer Feinfühligkeit:

  1. Erkennen von Körpersprache: Pferde kommunizieren selbst über ihre Körpersprache und sind daher in der Lage, die Körperhaltung und Bewegungen des Menschen präzise zu interpretieren. Kleine Veränderungen in unserer Haltung, wie das Anspannen von Muskeln oder eine Veränderung des Tempos, können sie leicht erkennen.
  2. Spiegeln von Emotionen: Viele Pferde spiegeln die Emotionen ihres Menschen. Wenn du nervös oder angespannt bist, wird das Pferd oft nervös oder unruhig. Umgekehrt beruhigen sich Pferde häufig, wenn der Mensch entspannt und ruhig bleibt. Dieses Spiegeln zeigt, wie eng die emotionale Verbindung zwischen Mensch und Pferd sein kann.
  3. Reaktion auf Stimme: Der Tonfall und die Lautstärke unserer Stimme spielen eine große Rolle in der Interaktion mit Pferden. Ein ruhiger, sanfter Ton kann ein Pferd beruhigen, während ein lauter oder scharfer Ton es in Alarmbereitschaft versetzen kann.
  4. Wahrnehmung von Stresshormonen: Es wird angenommen, dass Pferde Stresshormone wie Cortisol beim Menschen wahrnehmen können.
  5. Feinfühlige Haut und Nervenenden: Pferde haben eine extrem empfindliche Haut, die durch ein dichtes Netz von Nerven durchzogen ist. Dadurch können sie Vibrationen und Bewegungen in ihrer Umgebung, einschließlich derjenigen von anderen Pferden oder Menschen, sehr gut wahrnehmen.
  6. Wahrnehmung des Herzschlags anderer Lebewesen: Pferde besitzen ein hochentwickeltes Nervensystem und haben eine außergewöhnliche Sensibilität für Vibrationen und Geräusche, sowie eine ausgeprägte Wahrnehmung von Energien und Körpersignalen. Diese Fähigkeit ermöglicht es ihnen, in freier Wildbahn potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen, indem sie zum Beispiel Vibrationen im Boden oder minimale Veränderungen in der Umgebung wahrnehmen. Diese Feinfühligkeit erstreckt sich auch auf das Erspüren von Herzschlägen - sogar bis zu einer Entfernung von 1,2 Metern. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Pferde in der Lage sind, subtile Veränderungen im Herzschlag anderer Tiere oder Menschen wahrzunehmen, da Herzschläge elektrische und mechanische Impulse erzeugen, die sich durch den Körper und die Umgebung ausbreiten. 

Spielt Stress eine so große Rolle? Ein Meinungsbild.

Zunächst einmal wollte ich von meinen Abonnenten wissen, wie oft sie gestresst in den Stall kommen. Die Antworten zeigen ein klares Bild: Rund 85% (!) der Befragten gaben an, gelegentlich bis oft gestresst beim Pferd anzukommen. 

Warum das so problematisch ist bzw. sein kann, haben wir bereits beleuchtet.

Gibt es das Bewusstsein darüber und Strategien, um vor dem Training emotional zur Ruhe zu kommen?

Die Ergebnisse der Umfrage dazu zeigen, dass die Mehrheit der Teilnehmer (58 %) keine speziellen Strategien oder Techniken verwendet, um sich vor dem Umgang mit ihrem Pferd zu beruhigen. Das könnte darauf hindeuten, dass sie sich entweder ihrer emotionalen Einflüsse auf das Pferd noch nicht ausreichend bewusst sind oder einfach keine gezielten Techniken kennen, um sich vor dem Umgang zu beruhigen. Sie könnten ihre Emotionen am Stall aber auch unbewusst regulieren, indem sie sich auf ihre Routine verlassen. Viele Menschen finden möglicherweise im Alltag am Stall von selbst zu einem ausgeglichenen Zustand, ohne aktiv an einer Technik zu arbeiten. Für sie kann die einfache Nähe zu ihrem Pferd oder die vertrauten Handlungen bereits beruhigend wirken.

Auf der anderen Seite haben 42 % der Befragten angegeben, dass sie bewusste Techniken anwenden, um sich zu beruhigen. Das zeigt, dass bereits ein Bewusstsein für die Notwendigkeit besteht, sich selbst zu regulieren, um das Wohlbefinden des Pferdes und die Arbeit mit ihm zu verbessern. Sie sind sich ihrer emotionalen Zustände wahrscheinlich stärker bewusst und haben erkannt, wie wichtig es ist, sich selbst zu regulieren. Fast die Hälfte der Befragten hat also bereits einen gewissen Grad an Achtsamkeit entwickelt hat und nutzt Strategien, um eine positive Interaktion mit ihrem Pferd zu gewährleisten.

Einige Strategien wurden mir im Rahmen der Umfrage "Welche Strategien nutzt du?" weitergegeben.

Hier sind einige davon:

"Einmal am frischen Heu riechen."

"Tief durchatmen, dran denken, dass alles kann, aber nichts muss und Erfolg nicht das Ziel ist, sondern Spaß."

"Erstmal mit dem Pferd kuscheln."

"Das Pferd putzen."

"Gute Gedanken machen und mehrmals tief durchatmen."

"Tapping oder autogenes Training."

"Tief durchatmen und den kompletten Körper entspannen."

"Yoga und Atemtechniken."

"Reden."

"Im Kopf oder laut ein Lied singen."

"Sport, auch zum Stall hin."

"Anhalten, Atmen und auf die Sinne fokussieren: Was höre/ sehe / rieche ich?"

 

Um sich emotional zu beruhigen und sicherzustellen, dass man dem Pferd ruhig und ausgeglichen begegnet, gibt es also eine Reihe von Strategien. Ich habe euch hier obige und weitere Strategien aufgelistet:

I. Atemübungen:

Durch langsames, bewusstes Atmen kann man den Stresspegel senken und den Herzschlag regulieren.

Beispiel „4-7-8 Technik“: Atme 4 Sekunden lang ein, halte den Atem für 7 Sekunden an und atme dann für 8 Sekunden aus. Diese Methode hilft, den Parasympathikus (den „Ruhemodus“ des Körpers) zu aktivieren.

II. Achtsamkeit und Meditation:

Achtsamkeit bedeutet, sich voll und ganz auf den Moment zu konzentrieren und die eigenen Gedanken und Emotionen bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten.

Beispiel „Kurze Meditation“: Setze dich in die Nähe des Pferdes oder in einen ruhigen Bereich des Stalls, schließe die Augen und konzentriere dich nur auf deine Atmung oder auf die Geräusche um dich herum. Dies könnte das Schnauben der Pferde, das Rascheln des Heus oder das Zwitschern der Vögel sein.

Oder „Achtsamkeitsübung mit dem Pferd“: Setze dich still in die Nähe deines Pferdes und beobachte es beim Fressen oder beim Ruhen. Achte bewusst auf die Bewegungen und Atmung deines Pferdes, ohne zu urteilen. Diese Übung kann beruhigend wirken, da du dich auf das Hier und Jetzt konzentrierst.

III. Positive Visualisierung:

Positive Visualisierungen sind eine Technik, bei der man sich vorstellt, wie die bevorstehende Aufgabe oder das Training mit dem Pferd ruhig und erfolgreich abläuft.

Visualisiere z.B. einen gelungenen Ablauf: Schließe die Augen und stelle dir vor, wie das Training ruhig und harmonisch verläuft. Stelle dir den Kontakt zu deinem Pferd positiv und vertrauensvoll vor. Dies kann helfen, sich auf den Erfolg zu konzentrieren, anstatt auf potenzielle Probleme.

IV. Zeit mit dem Pferd ohne Training

Wenn du merkst, dass du sehr gestresst bist, kannst du auch Zeit mit deinem Pferd verbringen, ohne aktiv zu trainieren. Es gibt ruhige Aktivitäten, die dir helfen, die Verbindung zu deinem Pferd zu stärken, ohne Leistungsdruck:

z.B. das Pferd zu putzen: Diese ruhige, repetitive Tätigkeit kann helfen, sich zu entspannen und die Bindung zum Pferd zu vertiefen. Dabei kannst du dich auf die sanften Bewegungen und die Nähe zu deinem Pferd konzentrieren.

Was tun, wenn Stress doch überhandnimmt?

Trotz aller Vorsätze und Strategien kann es natürlich passieren, dass Stress im Training die Oberhand gewinnt.

Ich habe meine Follower gefragt: „Findest du es in Ordnung, ein Training abzubrechen oder zu unterbrechen, wenn du merkst, dass du gestresst oder dem Pferd unfair gegenüber wirst?“

Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen ein klares Bild.

85 % der Befragten sind der Meinung, dass es oft die beste Lösung ist, ein Training abzubrechen, wenn sie bemerken, dass sie gestresst sind oder unfair gegenüber ihrem Pferd werden. Dies zeigt eine große Bereitschaft, die eigene emotionale Verfassung kritisch zu hinterfragen und im Zweifel lieber aufzuhören, um eine unnötige Eskalation oder Konflikte mit dem Pferd zu vermeiden. Diese Einstellung deutet auf ein hohes Verantwortungsbewusstsein und ein tiefes Verständnis dafür hin, dass emotionale Ausgeglichenheit im Umgang mit dem Pferd entscheidend ist. 

14 % der Teilnehmer brechen das Training nur in extremen Situationen ab. Dies zeigt, dass diese Gruppe eher versucht, durch kleinere emotionale Herausforderungen hindurchzugehen und nicht sofort aufgibt. Sie bewerten das Abbrechen des Trainings nur dann als sinnvoll, wenn die Situation wirklich außer Kontrolle gerät.

Nur 2 % der Befragten versuchen, weiterzumachen, auch wenn sie gestresst sind. Dies könnte auf unterschiedliche Gründe hinweisen, wie das Gefühl, die Herausforderung meistern zu müssen, oder ein geringeres Bewusstsein für die emotionalen Auswirkungen auf das Pferd.

Die Mehrheit der Teilnehmer ist offenbar in der Lage, ihre eigenen Emotionen während des Trainings zu reflektieren und zu erkennen, wann sie an ihre Grenzen stoßen. Die 14 % und 2 %, die weitertrainieren oder nur in extremen Situationen abbrechen, weisen auf eine Gruppe von Menschen hin, die das Training auch unter stressigen Bedingungen fortsetzen. Dies könnte einerseits auf ein hohes Maß an Disziplin hinweisen, andererseits könnte es auch ein Zeichen dafür sein, dass sie möglicherweise emotionalen Druck empfinden, ihre Ziele zu erreichen, selbst wenn die emotionale Situation ungünstig ist.

Wichtig: Ein abgebrochenes Training ist nicht gleich ein Misserfolg, sondern oft eine kluge Entscheidung zum Wohle des Pferdes. Denn wenn wir emotional aufgewühlt sind, kann es schnell unfair gegenüber dem Tier werden. Stattdessen kann eine kleine Pause, ein Spaziergang oder das Training an einem anderen Tag oft mehr bewirken.

Die emotionale Balance

Die emotionale Balance ist in der Pferdearbeit unerlässlich. In meiner Umfrage bewerteten die meisten Teilnehmer diesen Aspekt ebenso als sehr wichtig – ganze 62 % stimmten dafür. Dazu kommen 34 %, die angegeben haben, dass es ihnen „wichtig“ ist.

4 % der Teilnehmer sind „neutral“ gegenüber dem Thema, und lediglich 1 % halten es für „nicht so wichtig“. 

Eine gute emotionale Balance bedeutet nicht, dass man niemals gestresst sein darf, sondern dass man in der Lage ist, seine Emotionen zu erkennen und entsprechend zu handeln. 

Letztlich hilft uns diese Achtsamkeit, fair und liebevoll mit unserem Pferd umzugehen. Denn Pferde reagieren auf das, was wir ausstrahlen – sei es positive oder negative Energie.

Meine persönliche Erfahrung:

Auch ich war früher schnell frustriert oder an schlechten Tagen unfair zum Pferd. Das kann vorkommen und man sollte sich dafür nicht verurteilen. Wichtig ist aber, dass man aus den Situationen lernt und sich diese nicht wiederholen. Ich habe mich immer wieder daran erinnert, dass das Pferd nichts für meine schlechte Laune kann und auch nicht dafür, wenn es mich oder die Aufgabe nicht versteht – genau hier muss ich an mir selbst arbeiten. Ich kann nur empfehlen, die Körpersprache des Pferdes zu studieren und die Freiarbeit wirklich zu lernen, sodass Verständnisprobleme schon mal wegfallen und es weniger Situationen gibt, in denen ich unfair dem Pferd gegenüber werden kann.

Mein Pferd hat mir gelehrt, zuzuhören und Ruhe zu bewahren und dafür bin ich ihr unendlich dankbar. Denn so bin ich nicht nur eine bessere Trainerin geworden, auch im Alltag meistere ich die Dinge viel professioneller. Und ich habe gelernt, dass alles mit einem Gedanken beginnt und ich mir meine Gedanken frei wählen darf. Und ich habe die volle Macht über mein Leben, wenn ich das kann – denn die Wahrheit ist das, an was ich glaube.

Fazit: 

Unser Ziel sollte immer eine harmonische und respektvolle Beziehung zu unserem Pferd sein – und dafür müssen wir bei uns selbst anfangen. Die Feinfühligkeit der Pferde kann die Arbeit mit ihnen zu einer emotionalen Herausforderung machen, da sie uns einen Spiegel vorhalten können. Gleichzeitig eröffnet sie aber auch die Möglichkeit, durch Achtsamkeit und emotionale Klarheit eine tiefere Verbindung und ein harmonischeres Training mit dem Pferd zu erreichen. Wer sich seiner eigenen Emotionen bewusst ist und lernt, sie zu regulieren, kann eine noch engere und vertrauensvollere Beziehung zu seinem Pferd aufbauen – und auch persönlich sehr stark wachsen.

 

*Instagram Umfragen aus: equine.elevate


ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Celina Ronneburg

Celina Ronneburg ist die Gründerin von Equine.Elevate und steht für pferdegerechtes und gesunderhaltendes Training auf Basis innovativer Trainingsmethoden. 

Jetzt in der Freiarbeit durchstarten.

Mit der Elementary-Mitgliedschaft hast du alles, was du brauchst.

UI FunnelBuilder

Erhalte den ersten Monat für 25,95 € anstatt für 29,95 €.

© 2024 Equine.Elevate. All rights reserved. AGB, ImpressumDatenschutzerklärung